Niederlage zum Saisonabschluss

Differdingen – Rosport 6:2 (0:0)

Differdingen: Weber, Franzoni, Siebenaler (77.' May), Vandenbroeck, Rodrigues, Fleurival, Holter, Hamzaoui, Bastos (68.' Bettmer), Er Rafik, Caron (79.' Méligner)

Rosport: D. Vogel, B. Vogel, Heinz, Feltes, Dücker, Steinbach, de Sousa (69.' Kasel), Gaspar, Weirich (75.' dos Santos), Valente (82.' Marques), Karapetian

Torfolge: 1:0 Er Rafik (49.', Foulelfmeter), 2:0 Hamzaoui (56.'), 3:0, 4:0 Er Rafik (62.', 66.'). 4:1, 4:2 Karapetian (82.', 88.'), 5:2, 6:2 Er Rafik (90.', 90. + 2.')

Gelbe Karten: Rodrigues, Bastos, Vandenbroeck (Differdingen), Karapetian, Feltes, Valente, Heinz (Rosport)

Schiedsrichter: S. Rodrigues, Kricen, P. da Silva

Zuschauer: 1 200 (geschätzt)

Trotz eines 6:2 gegen Rosport bleibt für Differdingen nur der zweite Platz. Der Fusionsverein, der zur Pause eigentlich hätte zurückliegen müssen, erfüllte seine Pflichtaufgabe, bekam jedoch nicht die erhoffte Schützenhilfe von Canach. „Natürlich bin ich extrem enttäuscht, doch ich kann Düdelingen nur zum Titel gratulieren“, meinte Differdingen-Präsident Fabrizio Bei. Bis fast zum Schluss hatte Bei noch an den Titel geglaubt, doch am Ende steht man trotz der besten Saison der Vereinsgeschichte wegen des schlechteren Torverhältnisses mit leeren Händen da: „Es gibt halt immer Gewinner und Verlierer im Sport. Es ist frustrierend, erneut nur Zweiter zu werden. Ich hoffe, dass ich nicht der Poulidor des Luxemburger Fußballs werde“, zeigte Bei fast schon Galgenhumor.

Während sich die Differdinger trotz des verpassten Titels, von ihren Anhängern feiern ließen, zog Trainer Pascal Carzaniga Fazit: „Wir sind stolz, 65 Punkte eingefahren zu haben und zu Hause ungeschlagen geblieben zu sein. Sogar im direkten Vergleich mit Düdelingen sind wir besser. Doch feiern dürfen leider nicht wir“, analysierte der Franzose, der sich am Ende doch noch ein Lob an den neuen und alten Meister abringen ließ: „Wenn wir eine derart tolle Saison gespielt haben, dann hat dies Düdelingen selbstverständlich auch getan. Demnach natürlich Glückwunsch an den F91.“

Großen Respekt musste man gestern Nachmittag ebenfalls den Gästen aus Rosport zollen. Der FC Victoria war vor allem in der ersten Hälfte nicht nur die bessere Mannschaft, sondern hatte ebenfalls das Gros an Torchancen. Hätte zur Pause eine Führung zu Buche gestanden, wäre diese mehr als verdient gewesen. Karapetian, Valente, Weirich und Ben Vogel hatten tolle Gelegenheiten, konnten diese jedoch nicht nutzen, dies auch, weil Weber im Tor zwei Mal stark parierte. Die Rosporter zeigten erfrischenden Offensivfußball und waren definitiv nicht nach Differdingen gereist, um Geschenke zu verteilen.

Um exakt 16.45 Uhr wurden die Differdinger Sorgen noch größer. Da Mota hatte für die Düdelinger Führung in Canach gesorgt, und damit rückte der erste Meistertitel der Vereinsgeschichte in noch weitere Ferne. Zumindest tat Déifferdeng 03 direkt nach Wiederbeginn etwas fürs eigene Nervenkostüm. Gleich in der 49.' sorgte Er Rafik mit einem Foulelfmeter für die 1:0-Führung. Vorausgegangen war ein angebliches Foul von Heinz am Differdinger Torjäger, der zumindest diskutabel war. „Dieser Elfmeter war ein Witz. Es gab nicht einmal einen ernsthaften Kontakt“, echauffierte sich der Rosporter Trainer René Roller, der diese Szene als Knackpunkt der Partie sah: „Wir spielen tolle erste 45 Minuten und müssen eigentlich klar führen. Eine solche Fehlentscheidung sorgt allerdings für einen Knacks bei uns.“

Nach dem 1:0 keimte wieder Hoffnung im Differdinger Lager auf, die jedoch nur Sekunden andauerte, denn in der gleichen Spielminute schaffte F91 den Ausbau der Führung. Dieser Spielstand machte auch schnell in Oberkorn die Runde, was sich an der Stimmung unter den rund 1 200 Zuschauern bemerkbar machte. Nur die Spieler waren anscheinend nicht informiert: „Nein, wir wussten nichts über den Spielstand in Canach, sondern haben uns nur auf uns konzentriert“, meinte Er Rafik.
Die Differdinger ließen sich davon auch nicht beirren und nahmen Rosport nun fast auseinander. Nach dem Rückstand schwand das Selbstvertrauen bei den Gästen, und so bauten Hamzaoui und Er Rafik mit zwei weiteren Treffern den Spielstand bis zur 66.' auf 4:0 aus. Karapetian belohnte die Gäste, die zumindest in der zweiten Hälfte nie aufgaben, mit zwei Treffern, ehe in den Schlussminuten Er Rafik nochmals doppelt traf.

So wurde es zumindest noch für den Torjäger in Reihen der Differdinger noch ein erfolgreicher Tag, der sich mit seinen Saisontreffern 22 bis 26 den Titel des besten Torjägers sicherte. „Natürlich ist dies eine schöne Sache. Dies geht auch nur durch meine Mitspieler, die mich toll in Szene setzen. Ich bin trotzdem enttäuscht, denn ich hätte mich lieber mit dem Meistertitel aus Differdingen verabschiedet“, meinte Er Rafik. (Luxemburger Wort, 22.05.2017)

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