FC Victoria vs Etzella 28/02/2021

 

Aufregende Schlussphase

Mondorf – Rosport 2:2 (1:0)

Mondorf: Özcan, Rocha, Benhemine, Monteiro, Eren, Skrijelj, Dauphin (66.‘ Neves), Mohammed, Scanzano (69.‘ Taarimte), Mendes, Geran (73.‘ Faladé)

Rosport: Stemper, Gaspar, Feltes, Steinbach, Brandenburger, Bechtold (46.‘ Rossler), Bartsch (88.‘ Heinz), Marques, Spruds (84.‘ G. Rodrigues), Leroux, Valente

Torfolge: 1:0 Scanzano (16.‘), 1:1, 1:2 Leroux (57.‘, Handelfmeter, 75.‘), 2:2 Mohammed (90.‘)

Gelbe Karten: Rocha, Neves, Faladé, Machado (Mondorf), Bechtold, Spruds, Brandenburger, Valente (Rosport)

Rote Karte: Reutenauer (76.‘, Co-Trainer, heftiges Reklamieren)

Besondere Vorkommnisse: In der 76.‘ zeigte der Unparteiische dem Mondorfer Assistenztrainer Reutenauer wegen zu heftigen Reklamierens im Anschluss an das zweite Rosporter Tor die Rote Karte. In der gleichen Szene wurde auch der Mondorfer Ersatztorhüter Machado verwarnt. In der 90.+6.‘ parierte Victoria-Keeper Tim Stemper einen Foulelfmeter von Mendes.

Schiedsrichter: Bourgnon, Hansen, Held

Ein Spiel dauert 90 Minuten. Das sagte bereits Sepp Herberger. Gestern dauerte es länger – aber seine Weisheit traf auch auf die Partie in Mondorf zu. Erst führten die Hausherren, dann dominierte Rosport – bevor der abstiegsbedrohte Heimverein ein „Hold-up-Szenario“ hinlegte, das seinesgleichen sucht. Mit einem verschossenen Elfmeter und viel Diskussionen endete eine nervenaufreibende Partie, die wohl kaum hätte verrückter ablaufen können.

In der Thermalstadt trafen gestern Abend zwei Teams aufeinander, die beim Restart mit leeren Händen dagestanden hatten. Die Konsequenz: Auf dem Spielerbogen wurde so manche Personalie ausgetauscht. Bei den Hausherren blieben Neves und Taarimte auf der Bank, Neuzugang Cétout und Merlet standen gar nicht erst im Kader – dafür rückten Skrijelj, Benhemine, Mendes und Dauphin in die Startelf. Marc Thomé seinerseits entschied sich für Bechtold und Feltes – und damit auch gegen Heinz und Rossler.

Die Roten erwischten den besseren Start und forderten bereits in der 6.‘ einen Pfiff wegen eines Handspiels von Benhemine. Das Spiel lief aber weiter und in der darauffolgenden Aktion zwang Marques den Mondorfer Schlussmann Özcan mit einem strammen Schuss zu einer Parade. Die Hausherren wirkten wenig beeindruckt und fanden immer besser in die Partie. Genau wie der Gegner erspielten sie sich ebenfalls zwei Torgelegenheiten binnen weniger Minuten – mit dem Unterschied, dass der Schuss von Scanzano nach einem Strafraumgewühl in den Maschen landete (16.‘).

Victoria war nach diesem Rückschlag gefordert und es entwickelte sich ein offener, intensiver und physischer Schlagabtausch – auf Mittelfeldhöhe. Die Thomé-Elf stand sich im Offensivspiel aufgrund ihrer hohen Fehlerquote selbst im Weg. Die Mondorfer rissen das Spiel zwar an sich, ihnen fehlte allerdings auf den letzten 30 Metern die nötige Durchschlagskraft gegen die groß gewachsene Victoria-Reihe. Die Chance, wie sie sich Geral in der 41.‘ per Kopf bot, gehörte zu den Ausnahmen an Highlights. Mit einem Spruds-Schuss und viel Aufregung aufgrund zweier Entscheidungen des Schiedsrichters ging es in die Kabinen.

Dort blieb Bechtold, der in der zweiten Hälfte von Marques auf dessen Position ersetzt wurde, während Rossler neu auf den Platz kam. Das störte Mendes aber nicht daran, ungestört durch den Strafraum der Roten zu marschieren und drei Verteidiger stehen zu lassen – doch seine Nebenmänner scheiterten am Abschluss. Wie im schlechten Film muss sich allerdings Teamkollege Benhemine gefühlt haben, als er innerhalb einer Stunde zweimal mit der Hand am Ball gewesen sein dürfte – diesmal zeigte Bourgnon jedenfalls auf den Punkt. Leroux verwandelte eiskalt.

Der Offensivspieler der Rosporter profitierte in der 75. von einem weiteren Abwehrfehler der Mondorfer Hinterreihe und hätte sich damit eigentlich die Krone des Abends aufsetzen müssen. Doch die USM hatte andere Pläne: Ihre zweite Chance nach der Pause landete im Netz. Nach einer Ecke köpfte Mohammed das Leder ins Tor. Doch es kam noch dicker für die geschockten Rosporter, die nach einem Elfmeterpfiff Glück hatten, dass Mendes Stemper nicht vor allzu große Probleme stellte (90.+6.‘). (Tageblatt, 25.02.2021)

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FC Victoria geht in Wiltz leer aus

Wiltz - Rosport 2:0 (1:0)

Wiltz: Kamga, Biver (89.' Semedo), Vandenbroeck, Dachelet, Giargiana, Burkic, Mahmutovic (75.' Goncalves), Osmanovic, Schroeder (65.' Philipps), Vaccaro, Ibrahimovic

Rosport: Stemper, Gaspar (81.' G. Rodrigues), Heinz, Steinbach, Brandenburger, Bartsch (70.' Bechtold), Marques, Rossler (74.' Lascak), Leroux, Spruds, Valente

Torfolge: 1:0 Ibrahimovic (22.'), 2:0 Vaccaro (72.')

Gelbe Karten: Dachelet, Mahmutovic (Wiltz), Marques, Bechtold (Rosport)

Schiedsrichter: Sgura, Ries, Mateus

Dass Sprösslinge aus Nachwuchsleistungszentren in immer jüngerem Alter im bezahlten Seniorenfußball tragende Rollen übernehmen, ist seit Jahren eine sich beschleunigende Tendenz. In Rosport ist diese Entwicklung auch auf der Torwartposition angekommen. Ein Teenager hat sich in der Winterpause den Nummer-Eins-Status erarbeitet.

Beim 0:2 in Wiltz erlebte der 19-jährige Tim Stemper im Gehäuse des FC Victoria jedoch einen für Torhüter undankbaren Nachmittag. Ungeprüft bis zur 22.' war Stemper beim ersten Abschluss auf sein Tor sogleich chancenlos. „Er (Sanel Ibrahimovic, Anmerkung der Redaktion) tankt sich zwischen sechs Spielern von uns durch und schließt dann aus kurzer Distanz gut mit dem linken Fuß ab. Ich war noch am Ball dran – konnte das 0:1 aber nicht mehr verhindern“, schilderte Stemper die Genese des Rosporter Rückstandes, als Ibrahimovic einen Slalomlauf durch die Defensive des FC Victoria mit all seiner Klasse abschloss.

„Ein wenig Qualität – ein bisschen Erfahrung“, kommentierte Ibrahimovic lapidar mit einem verschmitzten Lächeln sein Schmuckstück zur Führung, das Erinnerungen an den Slalomlauf seines berühmten Namensvetters Zlatan wach werden ließ, als dieser zu Beginn seiner Karriere im Trikot von Ajax Amsterdam die komplette Abwehr von NAC Breda narrte.

Zu Beginn seiner Karriere steht auch noch Stemper. „Als ich vor der Saison aus Trier nach Rosport wechselte, war es mein Ziel, Stammtorhüter zu werden. Ich bin niemand, der sich gerne auf die Bank setzt. Ich will auf jeden Fall spielen, auch wenn ich jung bin – und dafür arbeite ich hart.“

Zugleich macht der Teenager keinen Hehl daraus, dass er seinen Status als Nummer eins auch der Verletzung von Rosports langjährigem Schlussmann Niklas Bürger (Bandscheibenvorfall), der nicht minder als eine Dekade das Rosporter Gehäuse hütete, zu verdanken hat. „Für Niklas tut es mir natürlich leid. Aber so ist der Fußball. Dadurch dass Niklas verletzt ist, galt es den Platz zwischen den Pfosten neu zu besetzen – und diesen Platz habe ich mir durch gute Leistungen im Training sowie durch überzeugende Spiele in der Vorbereitung erarbeitet.“

Rosports Trainer Marc Thomé präzisiert: „Als klar war, dass mit Bürger und Lou Weis zwei unserer drei Torhüter langfristig ausfällen würden, waren wir zum Handeln gezwungen. Mit Daniel Ternes konnten wir im Winter einen Oberliga-erfahrenen Schlussmann verpflichten. Daniel und Tim haben in etwa das gleiche Niveau. Da Tim in seinen bisherigen BGL-Ligue-Einsätzen gegen Niederkorn sowie Wiltz absolut fehlerfrei agierte und ein sicherer Rückhalt war, ist er nun meine Nummer eins.“

Am Samstagnachmittag in Wiltz hatte Stemper nur einmal die Möglichkeit, seine Klasse zu zeigen, als er Osmanovic aus kurzer Distanz das 0:3 vom Fuß nahm. „Spruds vergab zuvor das 1:2, derweil dem Wiltzer 2:0 durch Vaccaro ein Foulspiel an Leroux vorausging“, sprach Thomé von einem „unglücklichen Nachmittag – zumal uns in der ersten Hälfte ein klarer Elfmeter verwehrt wurde“.

Die nächste Gelegenheit, seinen Nummer-Eins-Satus zu festigen, eröffnet sich Stemper bereits übermorgen. Beim Gastspiel in Mondorf wird der 19-Jährige gefordert sein. Die Thermalstädter sind der Angstgegner des FC Victoria und konnten von den bis dato elf BGL-Ligue-Aufeinandertreffen immerhin derer zehn für sich entscheiden. (Luxemburger Wort, 22.02.2021)

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Restart 1. Equipe

 

Restart Damen